20 Hektar Waldbrand | BOKU im ORF | Extreme Brandgefahr
Wie befürchtet hat die andauernde Trockenheit und erneute Hitzewelle den ersten Großbrand verursacht: Im Föhrenwald bei Saubersdorf, Bezirk Neunkirchen (Niederösterreich), gerieten gestern am frühen Nachmittag des 01. August, rund 20 Hektar Waldfläche in Brand. Teilweise handelte es sich dabei um ein Totalfeuer, d.h. die Bäume wurden vollständig vernichtet. Mehr als 30 Feuerwehren, 300 Einsatzkräfte, Helikopter und Löschflugzeuge waren im Einsatz, um den Waldbrand unter Kontrolle zu bringen. Ausgelöst wurde das Feuer vermutlich durch Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg.
> Bericht auf orf.at zum Waldbrand am 01.08 bei Neunkirchen (NÖ)
> Abschlussbericht auf orf.at zum Waldbrand bei Neunkirchen
Dieses Brandereignis stellt den großflächigsten und massivsten Waldbrand seit 2009 (Kranebitterklamm bei Innsbruck) dar. Drei Waldbrandexperten des Instituts für Waldbau, Universität für Bodenkultur Wien, waren heute auf einen Lokalaugenschein am Ort des Geschehens. Ein paar Eindrücke der Begehung:
Ausgangspunkt des Brandes – eine Kahlschlagfläche | Foto © Rupert Seidl
Kiefern-Dickung, letale Brandschäden | Foto © Rupert Seidl
Kiefern-Stangenholz, stark geschädigt | Foto © Rupert Seidl
Zerstörte Jungkiefern, beschädigtes Altholz | Foto © Mortimer M. Müller
Zusätzlich ergab sich die Gelegenheit, in Zusammenarbeit mit dem ORF Beiträge zu diesem Brandereignis für heute Österreich bzw. Niederösterreich heute aufzunehmen. Die Reportagen samt Interviews wurden heute Nachmittag und am Abend ausgestrahlt.
Gestern und heute wurden weitere kleinflächige Waldbrände aus dem Burgenland, der Steiermark, aus Oberösterreich und Tirol gemeldet. Aufgrund der außergewöhnlichen Hitzewelle in Verbindung mit der mancherorts seit Ende Juni anhaltenden Trockenheit, ist die Waldbrandgefahr besonders in Teilen Ost- und Südösterreichs als sehr hoch bis extrem einzustufen. Für Sonntag sind zwar Gewitter prognostiziert, gerade in den besonders trockenen Gebieten ist die Wahrscheinlichkeit für Niederschlag aber gering. Frühestens Ende kommender Woche ist mit ergiebigen und flächendeckenden Niederschlägen zu rechnen. Bis dahin bleibt die Lage äußerst angespannt.