Ergiebige Niederschläge
In den vergangenen vierzehn Tagen wurden in ganz Österreich ergiebige Niederschläge registriert. Im Zuge verschiedener Fronten und Gewittersysteme kam es regional zu sehr großen Regenmengen, stellenweise wurden auch kleinräumige Überflutungen, Hagel- und Sturmschäden gemeldet. Auch der bisher ungewöhnlich trockene (Nord-)Osten des Landes hat diesmal ausreichend Niederschlag erhalten. So fielen in Wien rund 50mm, in Poysdorf etwa 60mm. Laa an der Thaya brachte es gar auf über 100mm (1/3 mehr als die gewöhnliche Junimenge bzw. 1/5 des Jahresniederschlags). Die trockenste Region der vergangenen vierzehn Tage war das Nordburgenland mit Regenmengen um 20mm.
Die wechselhafte und feuchte Wetterlage spiegelt sich auch in der Waldbrandstatistik wider. In den letzten zwei Wochen wurde österreichweit kein einziger Waldbrand registriert, allein am 08. Juni gab es einen Baumbrand durch Blitzschlag in Pieberbach.
In den kommenden Tagen stellt sich eine heiße Südwestströmung ein, wodurch die Temperaturen verbreitet über dreißig Grad steigen dürften. Wie lange die Hitzewelle anhält, ist derzeit noch ungewiss. Die Wettermodelle schwanken zwischen einer trockenen Omega-Hochlage, die Potenzial für eine mehrwöchige Hitzewelle hätte, und einer erneuten Umstellung auf eine kühlere und feuchtere Nordwestströmung Ende kommender Woche.
Durch die ergiebigen Niederschläge der letzten Tage könnte die Waldbrandgefahr frühestens in sieben bis zehn Tagen markant ansteigen. Du berücksichtigen ist dabei, dass die Waldstreuschicht auf Südhängen bereits nach ein, zwei Hitzetagen und in Verbindung mit trockenem (Föhn-)Wind, wieder ausreichend trocken für eine Brandausweitung sein kann. Kleinere Bodenfeuer sind demnach an jedem sonnigen und heißen Sommertag möglich. Verheerende Brände, die auch auf die Baumkronen übergreifen, benötigen im Sommer eine länger andauernde Hitzewelle – ein prominentes Beispiel aus der Vergangenheit: der August 2003.