Gestern am späten Vormittag ist im Steilgelände oberhalb der Ortschaft Hirschwang an der Rax, Bezirk Neunkirchen (Niederösterreich) vermutlich durch Fahrlässigkeit ein Waldbrand ausgebrochen. Zunächst war in erster Linie der offene Schwarzkiefernwald von dem Bodenfeuer geringer bis mäßiger Intensität betroffen, danach ergriffen die Flammen auch die Streuschicht des hangabwärts gelegenen Buchenmischwalds. Bis zum Abend konnte das Feuer nicht unter Kontrolle gebracht werden und breitete sich über Nacht großflächig aus. 

Waldbrand oberhalb Hirschwang/Rax, 26.10.2021 – Foto © R. Koeck

 
> Bericht zum Großbrand in Hirschwang auf noe.orf.at

Mehr als dreihundert Einsatzkräfte und bis zu acht Helikopter sind nach wie vor im Dauereinsatz. Aufgrund der Gefahr von Steinschlag ist eine Brandbekämpfung vom Boden aus kaum möglich. Die Ausbreitung des Feuers konnte inzwischen zwar gestoppt werden, gelöscht ist der Waldbrand (Stand 26.10 abends) noch nicht. Es dürften deutlich über zehn Hektar, möglicherweise sogar um 50 Hektar Wald geschädigt worden sein, womit es sich um den flächengrößten Waldbrand der letzten fünf Jahre handelt. Ähnlich große Waldbrände gab es zuletzt in den Jahren 2015 (Lurnfeld), 2014 (Absam) und 2013 (Weikersdorf). Aufgrund der überwiegend geringen Brandintensität ist von einer hohen Überlebensrate der betroffenen Waldbestände auszugehen.

Edit 27.10.2021, 1700h: Der Waldbrand ist weiterhin nicht gelöscht, immer wieder flackern Glutnester auf. Aufgrund der zuletzt vorliegenden Informationen könnte die Gesamtbrandfläche rund 80 Hektar betragen – und wäre damit vergleichbar zu Lurnfeld 2015 (80ha) und Absam 2014 (100ha). Die beiden letzteren Brände waren allerdings durch das verbreitete Kronenfeuer potenziell gefährlicher und vor allem schadensträchtiger – so mussten hier nach dem Brand umfassende Maßnahmen getroffen werden, um den Waldbestand zu sichern und das Risiko nachfolgender Naturgefahren wie Erosion, Muren oder Lawinenabgänge zu minimieren.