Jahresrückblick 2021
Das Jahr 2021 brachte keine intensiven Brandsaisonen und die geringste Zahl an Waldbränden seit 2016. Dennoch handelt es sich durch den Großbrand im Oktober um ein außergewöhnliches Waldbrandjahr.
Während über den Globus verteilt erneut mehrere Waldbrandkatastrophen verzeichnet worden sind – darunter auch im Mittelmeerraum – blieb das Waldbrandjahr 2021 in Österreich vergleichsweise ruhig. Mit Stand von heute konnten 159 Waldbrände verzeichnet werden, das ist der geringste Wert seit 2016 (141 Waldbrände) und nur etwas mehr als die Hälfte der Brände verglichen zum Rekordjahr 2015 (280).
Die insgesamt durch Waldbrände betroffene Fläche wäre ohne den Großbrand im Oktober (mehr dazu weiter unten) nur im Durchschnitt gelegen. So jedoch kann von 117 Hektar Waldboden ausgegangen werden, der 2021 durch unkontrollierte Feuer geschädigt worden ist. Eine größere Waldfläche ist zuletzt im Hitze- und Dürrejahr 2003 – damals etwa 122 Hektar – betroffen gewesen.
Die Witterung im Jahresverlauf war geprägt von einem mild-feuchten Beginn, gefolgt von einem eher trockenen, aber kühlen April und einem kalten Mai. Der Juni brachte eine außergewöhnlich intensive Hitzewelle und regionale Trockenheit, auch Anfang Juli war es verbreitet heiß. Dennoch kam es zu keiner besonderen Häufung an Waldbrandereignissen, was an den kühlen und teilweise feuchten Vormonaten liegen dürfte.
Die meisten Waldbrände des Jahres 2021 gab es im Juli (34), gefolgt von Juni (30). Nur ein einziger Waldbrand wurde jeweils im Januar und Dezember verzeichnet. Niederösterreich war erneut Spitzenreiter bei der Zahl an Waldbränden (48), dahinter folgten die Steiermark (37) und Kärnten (27). Nur ein Waldbrand wurde in Wien registriert.
Der restliche Sommer verlief wechselhaft, der August zudem kühl. Zwei Wochen Trockenheit im Oktober in Verbindung mit einem Südhang, Kiefernwald und Wind begünstigten den flächengrößten Waldbrand seit Jahrzehnten: Oberhalb von Hirschwang an der Rax im südlichen Niederösterreich geriet der Schwarzkiefernwald großflächig in Brand. Obwohl die Brandintensität vergleichsweise gering war, breitete sich das Feuer durch das unwegsame Gelände und die günstigen Bedingungen rasch aus und konnte erst nach Tagen unter Kontrolle gebracht werden. Neigungskorrigiert dürften anhand Vor-Ort-Begehungen und Drohnenbefliegungen nach anfangs rund 80 ha zuletzt 109 ha betroffen gewesen sein.
Damit hat dieser Waldbrand – bei gleichzeitig geringerer Brandintensität – eine größere Fläche erfasst, als die Extrembrände 2014 bei Absam, Tirol (100 ha) und 2015 bei Lurnfeld, Kärnten (80 ha). Vermutlich handelt es sich sogar um das flächengrößte Feuer seit mehr als sechzig Jahren. Weitere Informationen zum Waldbrand in Hirschwang können HIER und HIER nachgelesen werden.