Mehrere Großbrände
In den vergangenen Tagen gab es in Österreich mehrere Waldbrände mit über einem Hektar Brandfläche. Begünstigt durch die Trockenheit der Streuauflage im Wald können sich Feuer bei Windeinfluss rasch ausbreiten. Auf Südhängen herrscht eine mäßige Waldbrandgefahr.
So ereignete sich bei Raabs an der Thaya im nördlichen Niederösterreich ein Wald- und Flurbrand mit zwei Hektar und bei Mühldorf in Kärnten ein unkontrolliertes Feuer an der Waldgrenze, bei dem ebenfalls zwei bis drei Hektar betroffen waren.
Das flächengrößte Brandereignis trat jedoch nördlich von Pinswang in Tirol auf. Hier geriet ein offener Fichten-Kiefernbestand in Brand. Das Feuer schien am Abend unter Kontrolle, durch den kräftigen Föhnwind entfachten die Flammen aber erneut und breiteten sich über Nacht großflächig aus (ähnlich wie letzten Herbst in Hirschwang/Rax). Die tatsächlich vom Brand betroffene Fläche dürfte 15–20 Hektar betragen. Da Fichten im Gegensatz zu Kiefern auf Bodenfeuer sensibel reagieren, ist auf der Brandfläche das Absterben zahlreicher Bäume möglich, wodurch Post-fire Maßnahmen erforderlich sein können.
Auf südexponierten Hängen mit offener Waldstruktur kann derzeit eine hohe Entstehungsgefahr von Waldbränden bestehen. Tritt, so wie in den letzten Tagen, auch föhniger Wind auf, ist zudem von einer hohen Ausbreitungsgefahr auszugehen. Gleichzeitig ist die Brandintensität aber überwiegend gering – so trat bisher nur bei dem Brand in Pinswang ganz vereinzelt Kronenfeuer auf. Zur Krux mit der Waldbrandgefahr kann HIER und zu den Herausforderungen von Frühjahrsbränden HIER nachgelesen werden.
Eine hohe kumulierte Waldbrandgefahr ist dann zu erwarten, wenn sich die Trockenheit in Österreich fortsetzt und überdurchschnittliche Temperaturen hinzukommen. In Verbindung mit Wind werden dann auch Kronenfeuer wahrscheinlicher. Aus heutiger Sicht sind keine ergiebigen Regenfälle in Sicht, daher kann zumindest von einem Fortbestand der erhöhten bis mäßigen (kumulierten) Waldbrandgefahr ausgegangen werden.