Die größten Waldbrände Österreichs
Was waren die flächengrößten Waldbrände in Österreich? Ein Überblick mit Schwerpunkt auf den letzten 30 Jahren.
In den Medien häufen sich Meldungen zu „Rekordbränden“ und „Megafeuern“ in Österreich. International betrachtet sind die Ausmaße von Waldbränden in Österreich aber kaum von Bedeutung. Ein 10-Hektar-Waldbrand gilt hierzulande bereits als Großbrand, in waldbrandgeprüften Ländern wird selbst ein 100-Hektar-Brand als Kleinbrand betrachtet. In Australien, Kanada, Russland oder Südeuropa brennen jedes Jahre Zehntausende Hektar Wald und Buschland.
Der flächengrößte dokumentierte Waldbrand in Österreich ereignete sich vor rund 300 Jahren im Tiroler Inntal: Im Oktober 1705 gerieten durch ein Lagerfeuer von Hirten mehrere Berghänge in Brand. Das Feuer erstreckte sich zuletzt bis nördlich des Achensees. Je nach Quelle kann von einer Waldbrandfläche um 7000 Hektar (70km²) und einer Gesamtbrandfläche von bis zu 10.000 Hektar (100km²) ausgegangen werden.
Die beste Dokumentation von Großbränden liegt aus den letzten 30 Jahren vor. Eine Liste der flächengrößten Waldbrände in Österreich von 1994 bis heute, wobei die effektiv von Feuer betroffene, neigungskorrigierte Waldbrandfläche angegeben ist (Stand Mai 2024):
- Allentsteig, Niederösterreich, März 2022: 400 Hektar (830 ha gesamt betroffen)
- Hirschwang/Rax, Niederösterreich, Oktober 2021: 109 Hektar
- Wildalpen, Steiermark, April 2024: 92 Hektar
- Lurnfeld, Kärnten, April 2015: 80 Hektar
- Steinfeld im Drautal, Kärnten, Februar 2002: 73 Hektar
- Absam, Tirol, März 2014: 70 Hektar (97 ha gesamt betroffen)
Die Häufung an Großbränden in den letzten Jahren ist auffällig, aber noch nicht statistisch signifikant. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob dieser Trend anhält. Generell ist die Erwartung, dass durch den Klimawandel nicht unbedingt mehr, aber flächengrößere und intensivere Waldbrände in Österreich auftreten werden.