Trotz Hitzewelle: Geringe Waldbrandgefahr
Seit mehreren Tagen werden in Österreich Temperaturen über 30°C registriert. Dennoch ist die Waldbrandgefahr weiterhin meist gering.
Während in Teilen Südeuropas großflächige Waldbrände bekämpft werden, aktuell etwa in Griechenland, ereignen sich in Österreich nach wie vor nur einzelne Kleinbrände; und das, obgleich der Juli der zweitheißeste der Messgeschichte war und derzeit eine neue Hitzewelle das Land fest im Griff hat.
Die Gründe für diese Diskrepanz zusammengefasst:
1) Nasse Vormonate und damit ausreichend Wasserversorgung für tiefwurzelnde Gehölze. Seit dem Frühjahr 2023 ist jede Jahreszeit überdurchschnittlich feucht verlaufen.
2) Keine trockene Hitzewelle. Die Luftfeuchtigkeit ist tendenziell hoch – eine hohe Luftfeuchtigkeit reduziert die Entstehungs- und Ausbreitungsgefahr von Waldbränden. Gerade im Bereich des Alpenbogens sorgen zudem immer wieder Niederschläge durch Schauer und Gewitter für eine Verringerung der Brandgefahr. Am ehesten sind kleinflächige Entstehungsbrände durch Blitzschläge möglich, wie in den letzten Wochen vorwiegend der Fall.
3) In den trockeneren Gebieten des Flachlandes gibt es weniger bzw. weniger brandanfälligere Waldgebiete. Hier ist eher die Gefahr von Flurbränden gegeben.
4) Keine großflächigen, synoptischen Starkwindereignisse und damit eine geringe Ausbreitungsgefahr.
5) Durch die Urlaubszeit und Hitze sind vermutlich weniger Menschen im Wald unterwegs. 85% aller Waldbrände in Österreich werden aber direkt oder indirekt durch menschliche Aktivitäten ausgelöst. Möglicherweise herrscht derzeit auch eine erhöhte Achtsamkeit der Bevölkerung im Umgang mit Feuer im Wald durch die Initiativen von Behörden und Feuerwehren.
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Eine mäßige Waldbrandgefahr ist derzeit in den trockensten Gebieten Österreichs – etwa im Mühlviertel oder am Alpenostrand – auf südseitigen Hängen mit Nadelwaldbestand möglich. Aber auch hier sollten kaum großflächige oder intensive Waldbrände auftreten. Am kommenden Wochenende dürfte es aus heutiger Sicht im ganzen Land Niederschläge geben, womit die Waldbrandgefahr wieder zurückgeht.
Mit Stand vom 13.08 sind 2024 erst 74 Waldbrände dokumentiert. Schon jetzt lässt sich daher abschätzen, dass 2024 vermutlich noch weniger Waldbrände aufweisen wird, als das Jahr 2023 – im Vorjahr sind kaum 120 Waldbrände verzeichnet worden, der geringste Wert seit 2008.