Einschätzung Waldbrandgefahr 02.09 & 03.09
Im Rahmen des durch den österreichischen Waldfonds geförderten Projekts BURN-IT werden in mehreren Testzeiträumen expertenbasierte Abschätzungen zur Waldbrandgefahr veröffentlicht. Diese Abschätzungen werden grafisch und als Text aufbereitet und sollen eine Ergänzung zu bestehenden Waldbrand-Warnsystemen darstellen, wie dem EFFIS-System des JRC.
# Überblick Gefahrenlage:
Geringe bis mäßige Waldbrandgefahr in Österreich. Sehr gering im feuchten Westen, vereinzelt hoch im trocken-heißen Osten.
# Details zur Gefahrenlage:
Nach dem wärmsten August seit Messbeginn startet auch der September ungewöhnlich heiß. Regional hat es zudem seit zwei bis drei Wochen keinen relevanten Niederschlag gegeben. Allerdings war es bis Juni in Österreich feucht und auch das Vorjahr hat überdurchschnittlich viel Niederschlag gebracht. In Westösterreich sowie im Bereich der Alpen sorgen nach wie vor immer wieder Schauer und Gewitter für eine Befeuchtung der Vegetation. Hier besteht meist eine geringe Waldbrandgefahr. Am ehesten sind hier kleinflächige Entstehungsbrände durch Blitzschläge möglich.
Vom Weinviertel bis in die Südoststeiermark ist es trockener und heißer. Zudem ist die Luftfeuchtigkeit im Vergleich zu den letzten Tagen geringer und regional bläst mäßiger Südostwind. Beides sind wichtige Faktoren für die Entstehung und Ausbreitung von Bränden. Eine höhere Waldbrandgefahr (Gefährdungsstufe 3, mäßig) ist am Alpenostrand in Niederösterreich und dem Burgenland sowie im Südosten zu finden, wo regional längere Trockenheit, höhere Windgeschwindigkeiten und feuergefährdete Waldbestände zusammentreffen. Die Flurbrandgefahr ist in Ostösterreich, speziell vom Weinviertel bis ins Nordburgenland, generell hoch.
Südlich von Wien kann aufgrund der Vegetation (Kiefernwälder), der außerordentlich geringen Luftfeuchtigkeit und Windböen bis 50km/h an den Nachmittagen die Waldbrand-Gefährdungsstufe 4 (hoch) angenommen werden. Dies gilt speziell für südexponierte Hänge.
# Ausblick:
In den kommenden Tagen voraussichtlich Fortbestand der heiß-trockenen Wetterlage im Osten und warm-unbeständigen Witterung im restlichen Österreich. Zum Wochenende hin vermutlich auch im Osten feuchter und weniger heiß. Erwartet wird kein weiterer Anstieg der Waldbrandgefahr.
WICHTIGE HINWEISE:
Die Abschätzung zur Waldbrandgefahr beurteilt die kumulative Waldbrandgefahr, also die Kombination aus Entstehungsgefahr, Ausbreitungsgefahr und erwarteter Brandintensität. Dazu muss nicht nur die kurzfristige Wetterentwicklung berücksichtigt werden, sondern auch die der letzten Monate. Daneben bedarf es Einschätzungen zur Vegetation und ihres Zustandes, der Beachtung von Windgeschwindigkeiten sowie der Topografie. Auch die Auslösefaktoren werden indirekt berücksichtigt, etwa in Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit von Gewittern. Die jeweilige Einschätzung der Waldbrandgefährdung gilt nur für den angegebenen Zeitraum.