Einschätzung Waldbrandgefahr 04.09 & 05.09
Im Rahmen des durch den österreichischen Waldfonds geförderten Projekts BURN-IT werden in mehreren Testzeiträumen expertenbasierte Abschätzungen zur Waldbrandgefahr veröffentlicht. Diese Abschätzungen werden grafisch und als Text aufbereitet und sollen eine Ergänzung zu bestehenden Waldbrand-Warnsystemen darstellen, wie dem EFFIS-System des JRC.
# Überblick Gefahrenlage:
Geringe bis mäßige Waldbrandgefahr in Österreich. Sehr gering im feuchten Westen, vereinzelt hoch im trocken-heißen Osten.
# Details zur Gefahrenlage:
Die Hitzewelle im Osten und die unbeständige Witterung im Westen halten an. Vom Oberösterreichischen Zentralraum bis in die Südoststeiermark bleibt es voraussichtlich trocken und heiß. Am Mittwoch, 04.09 werden die höchsten Windgeschwindigkeit und die geringste Luftfeuchtigkeit ganz im Osten erwartet, am Donnerstag, 05.09 auch im Norden. Beides sind wichtige Faktoren für die Entstehung und Ausbreitung von Bränden.
Eine Waldbrandgefahr der Gefährdungsstufe 3 (mäßig) ist im Mühl- und Waldviertel, am Alpenostrand in Niederösterreich und dem Burgenland sowie im Südosten zu finden, wo regional längere Trockenheit, höhere Windgeschwindigkeiten und feuergefährdete Waldbestände zusammentreffen. Die Flurbrandgefahr ist speziell vom Weinviertel bis ins Nordburgenland hoch bis sehr hoch.
Südlich von Wien kann aufgrund der Vegetation (Kiefernwälder), der geringen Luftfeuchtigkeit und Windböen um 40km/h an den Nachmittagen weiterhin die Waldbrand-Gefährdungsstufe 4 (hoch) angenommen werden. Dies gilt speziell für südexponierte Hänge.
In Westösterreich sowie im Bereich der Alpen sorgen immer wieder Schauer und Gewitter für eine Befeuchtung der Vegetation. Hier besteht eine geringe Waldbrandgefahr. Am ehesten sind kleinflächige Entstehungsbrände durch Blitzschläge möglich.
# Ausblick:
In den kommenden Tagen schwächt sich der Hochdruckeinfluss allmählich ab. Im Osten bleibt es vorläufig sehr warm bis heiß, ergiebige Niederschläge sind aus heutiger Sicht erst kommende Woche möglich. Abhängig von der Windstärke und Luftfeuchtigkeit kann die Waldbrandgefahr in Ostösterreich weiterhin lokal ein hohes Niveau erreichen.
WICHTIGE HINWEISE:
Die Abschätzung zur Waldbrandgefahr beurteilt die kumulative Waldbrandgefahr, also die Kombination aus Entstehungsgefahr, Ausbreitungsgefahr und erwarteter Brandintensität. Dazu muss nicht nur die kurzfristige Wetterentwicklung berücksichtigt werden, sondern auch die der letzten Monate. Daneben bedarf es Einschätzungen zur Vegetation und ihres Zustandes, der Beachtung von Windgeschwindigkeiten sowie der Topografie. Auch die Auslösefaktoren werden indirekt berücksichtigt, etwa in Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit von Gewittern. Die jeweilige Einschätzung der Waldbrandgefährdung gilt nur für den angegebenen Zeitraum.