Jahresrückblick 2024
Obwohl 2024 das mit Abstand wärmste Jahr der Messgeschichte war, blieb die Zahl an Waldbränden, ähnlich wie 2023, unterdurchschnittlich. Hauptgründe dürften der feuchte Jahresverlauf und fehlende lange Trockenperioden sein. Die durch Vegetationsfeuer betroffene Waldfläche lag hingegen über dem Durchschnitt.
Die vorläufige Jahresbilanz für 2024 zeigt 125 dokumentierte Waldbrände in Österreich. (Anmerkung: Durch ergänzende Meldungen kann sich die Anzahl der Waldbrände noch geringfügig erhöhen.) Das ist vergleichbar mit dem Vorjahr, in dem 122 Waldbrände verzeichnet worden sind. Beide Jahre liegen damit deutlich unter dem langjährigen Schnitt von 200 Waldbränden – und dies, obwohl 2023 und jetzt 2024 die wärmsten Jahre seit Messbeginn waren.
Diese Diskrepanz lässt sich damit erklären, dass die Niederschlagsmengen in beiden Jahren überdurchschnittlich waren. Der Winter 2023/2024 war sehr feucht und danach auch die Spätfrühlingsmonate Mai und Juni, was sich bis in den Hochsommer auf die Waldbrandgefahr ausgewirkt hat. Juli und August brachten zwar vielerorts einen Rekord an Hitzetagen, gleichzeitig aber speziell im Alpenraum durch Regenschauer und Gewitter keine langen Trockenperioden. Daneben könnte das erhöhte Bewusstsein in der Bevölkerung durch die Warnungen von Feuerwehr- und Behördenseite dazu beigetragen haben, dass weniger Waldbrände ausgelöst worden sind.
Die meisten Waldbrände wurden in der Steiermark (33), in Niederösterreich (29) und Tirol (19) verzeichnet. Keine Waldbrände gab es 2024 nach bisherigem Stand in Vorarlberg. Im Frühwinter wurden in der Südoststeiermark durch die dortige mehrwöchige Trockenheit rund zehn Waldbrände verzeichnet, was angesichts der Jahreszeit ungewöhnlich ist.
Neigungskorrigiert waren im Jahr 2024 insgesamt 142 Hektar Waldboden von Bränden betroffen. Das ist vergleichbar mit den Jahren 2021 und 2015 und liegt über dem Schnitt des Zeitraums 2002 bis 2024 (84ha; bei Nichtberücksichtigung des 2022-Extremjahrs 63ha). Wesentlich zu dieser Waldbrandfläche beigetragen haben der Großbrand in Wildalpen (Stmk) im April mit 92ha und das Brandereignis im September bei Gänserndorf (NÖ) mit 30ha.
Der Hauptverursacher für Waldbrände in Österreich war auch 2024 der Mensch mit etwa 75% aller Feuer. Zumindest 20% derWaldbrände dürften auf Zigaretten zurückzuführen sein, rund 15% auf ausgebrachte heiße Asche. Weitere relevante Ursachen waren gerissene Stromleitungen und Brandstiftungen (jeweils ca. 10%). Natürlich ausgelöste Waldbrände, respektive Blitzschlagbrände, haben 2024 mehr als 20% aller Brandereignisse ausgemacht, was über dem Schnitt von 15% liegt.