EASAC-Bericht: Waldbrände im Wandel
Der Wissenschaftsbeirat der Europäischen Akademien der Wissenschaften (EASAC) hat soeben einen neuen Bericht zur Waldbrandthematik herausgebracht.
Der Strategiebericht trägt den Titel „Changing Wildfires – Policy Options for a Fire-literate and Fire-adapted Europe“ (Waldbrände im Wandel – Politische Optionen für ein feuerbewusstes und feuerangepasstes Europa). Kernaussage des Berichts ist, dass Europa lernen muss, mit dem Feuer zu leben und sich die Gesellschaft einer neuen herausfordernden Realität gegenübersieht.
Der neue EASAC-Bericht wurde von 23 Wissenschaftlern erarbeitet, die von ihren jeweiligen nationalen Wissenschaftsakademien nominiert wurden, und hebt die komplexen Faktoren hervor, die hinter dem Anstieg des Waldbrandrisikos stehen. Dazu gehören der Klimawandel, die Landflucht und die veränderte Flächennutzung. Dürreperioden und abnehmende Sommerniederschläge werden die Brandgefährdung bis 2100 voraussichtlich verdoppeln. Daneben akkumuliert sich brennbare Biomasse in gefährdeten Gebieten, wodurch höhere Brandintensitäten zu erwarten sind.
Der EASAC-Bericht kritisiert die derzeitige EU-Politik, weil sie sich zu sehr auf die Brandbekämpfung und Notfallmaßnahmen konzentriert. Stattdessen plädieren die Wissenschaftler für einen integrierten EU-Rahmen für die Bewältigung des Brandrisikos in der Landschaft, der vermehrt auf Waldbrandprävention setzen soll. Dazu ist es wichtig, den Klimawandel zu bekämpfen, in widerstandsfähige Landschaften zu investieren und die Gesellschaft in das Leben mit dem Feuer miteinzubeziehen. Hinsichtlich der Präventionsmaßnahmen wird auch die Bedeutung des kontrollierten Abbrennens hervorgeben. Von österreichischer Seite war Waldbrandforscher Mortimer Müller vom Institut für Waldbau der BOKU Wien an der Erstellung des Berichts beteiligt.
Der Bericht kann HIER (in Englisch) heruntergeladen werden.