Modellierung des Brandgeschehens in den Alpen und im Mittelmeerraum
In den letzten Jahrzehnten wurden in Europa laufend Veränderungen in der Feueraktivität beobachtet. Brände können große Folgen haben für die Bereitstellung von unterschiedlichen Ökosystemdienstleistungen und für das menschliche Wohlergehen. Daher ist das Verständnis über die treibenden Faktoren für das Auftreten von Bränden und die Verbesserung der Prognosefähigkeit von Modellen von größter Bedeutung.
Bisher haben sich die meisten Studien auf einzelne Regionen mit eher geringer räumlicher Auflösung konzentriert und es war nicht leicht möglich, die Modelle in andere Regionen mit unterschiedlichem ökologischen und sozio-ökonomischen Kontext zu übertragen.
Im Rahmen einer neuen europaweiten Studie wurde ein anderer Ansatz zur Modellierung verwendet, um das Auftreten von Bränden in vier Regionen im gesamten Mittelmeerraum und in den Alpen mit mehreren Umweltvariablen und zwei unterschiedlichen räumlichen Auflösungen zu beschreiben. Zusätzlich wurde auch ein überregionales Modell entwickelt und dessen Übertragbarkeit getestet.
Foto © 2018 Harald Vacik | Alpine Landschaft in Tirol
Dabei zeigte sich, dass Modelle mit feiner Auflösung immer eine etwas bessere Leistung aufweisen konnten als Modelle mit grober Auflösung. Bei der Übertragung der regionalen Modelle in andere Regionen war die Vorhersage nur unter ähnlichen Umweltbedingungen gut. Dahingegen konnte das überregionale Modell im Rahmen der Vergleichstests über die Regionen immer eine höhere Leistung als die regionalen Modelle zeigen.
Die Ergebnisse deuten demnach darauf hin, dass ein überregionaler Ansatz am robustesten ist, wenn es darum geht, das Auftreten von Bränden auf regionaler Ebene zu prognostizieren, aber über die aktuellen Umweltbedingungen hinaus. Damit können solche Ansätze bei Szenarioanalysen zu den Auswirkungen des Klimawandels besonders gut eingesetzt werden.
Nähere Details zu Studie finden sich in der eben erschienen Publikation des International Journal of Wildland Fire .