Mairückblick | (K)ein Ende der Trockenheit?
Der Monat Mai neigt sich dem Ende zu, Zeit für einen kurzen meteorologischen Rückblick. Während es im Süden und Südosten seit rund einem halben Jahr wieder ergiebig geregnet hat (teilweise wurden die doppelten Monatssummen erreicht), blieb es an der Nordseite der Alpen durchwegs zu trocken. Besonders dramatisch ist die Trockenheit weiterhin im äußersten Nordosten. Neben Teilen des Waldviertels, Wiener Beckens und des Burgenlandes ist vor allem das nördliche Weinviertel betroffen. Stellenweise sind hier allein im Mai nur 15% der durchschnittlichen Regenmenge gefallen. Weiter verschärft wird die Situation dadurch, dass in der Region seit August 2011 nahezu 200mm Niederschlag fehlen.
Die Temperatur lag österreichweit, wie schon in den vergangenen Jahren, im Mittel mehr als 1°C über dem langjährigen Vergleichszeitraum. Hervorzuheben ist der ungewöhnlich späte und heftige Frost am 17./18. Mai, der die Temperaturen in Bodennähe stellenweise unter ‑5°C fallen ließ. Einmal mehr war hier das Weinviertel besonders betroffen. Österreichweit gehen die Frostschäden an Kulturpflanzen in die Millionen.
Waldbrandtechnisch war es im Mai relativ ruhig. 26 meist kleinere Waldbrandereignisse wurden bis heute gezählt, das sind deutlich weniger als im April (42). Tatsächlich ist der Monat Mai von März bis August jener Monat, mit der durchschnittlich geringsten Anzahl an Bränden. Dies dürfte vor allem an dem einsetzenden Pflanzenwachstum liegen, wodurch reichlich frisches und feuchtes Pflanzenmaterial vorhanden ist. Erst durch die weitere Zunahme der Temperatur und die ersten Hitzewellen wird die Waldbrandgefahr erneut relevant. Naturgemäß kann das zu dieser Jahreszeit rasch gehen: ein bis zwei Wochen Hitze sind ausreichend, um besonders in den von Trockenheit geplagten Regionen die Waldbrandgefahr markant hochschnellen zu lassen.