Neues Waldbrandprojekt mit APG
Die Universität für Bodenkultur Wien hat in Kooperation mit der Austrian Power Grid AG (APG) ein Projekt zur Abschätzung der Waldbrandgefahr entlang von Hochspannungsleitungen gestartet.
International werden immer öfter außerordentlich intensive Waldbrandsaisonen beobachtet. Es ist zu erwarten, dass auch in Mitteleuropa bedingt durch den Klimawandel, gesellschaftliche Veränderungen und eine geänderte Landnutzung Waldbrände vermehrt auftreten werden. Für die Entwicklung von Strategien zur Waldbrandprävention ist ein umfassendes Waldbrandmanagement erforderlich. Angesichts der steigenden Waldbrandgefahr muss das Wildland-Urban-Interface (WUI), die Überschneidungszone von Vegetation mit Siedlungen oder kritischen Infrastrukturen, stärker in der überregionalen Planung und in der Bewirtschaftung von Waldflächen berücksichtigt werden. In Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Waldbau, dem Institut für Alpine Naturgefahren und dem Institut für Meteorologie und Klimatologie (BOKU Wien) werden in einer Projektkooperation mit der Austrian Power Grid AG die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für das hochrangige Stromnetz in Österreich erhoben.
Im Rahmen des Projektes soll die derzeitige Gefährdungssituation von Hochspannungsleitungen – als Teil der kritischen Infrastruktur in Österreich – untersucht und die Ursachen für das Auftreten von Waldbränden im Bereich von Leitungstrassen identifiziert werden. Dabei werden Faktoren wie die Spannungsebene, das Trassenmanagement, der Bewuchs, die Topografie sowie mögliche Brandursachen holistisch betrachtet. Unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels wird auch die zukünftige Waldbrandgefährdung abgeschätzt. Darüber hinaus wird untersucht, mit welchen Maßnahmen die Gefahr von Waldbränden und das Auftreten unkontrollierter Feuer im Bereich von Hochspannungsleitungen minimiert werden können.
Die Projektergebnisse werden helfen, präventive Maßnahmen im Stromleitungsmanagement hinsichtlich auftretender Waldbränden zu identifizieren. Dadurch soll eine weitere Verbesserung der Sicherheit der Stromversorgung in Österreich erzielt werden. Das vorliegende Projekt ist eines von rund 60 Forschungs- und Innovationsprojekten, die APG für die versorgungssichere Energiewende bzw. das nachhaltige Habitatmanagement gemeinsam mit Partnern durchführt.