Einschätzung Waldbrandgefahr 06.09 & 07.09
Im Rahmen des durch den österreichischen Waldfonds geförderten Projekts BURN-IT werden in mehreren Testzeiträumen expertenbasierte Abschätzungen zur Waldbrandgefahr veröffentlicht. Diese Abschätzungen werden grafisch und als Text aufbereitet und sollen eine Ergänzung zu bestehenden Waldbrand-Warnsystemen darstellen, wie dem EFFIS-System des JRC.
# Überblick Gefahrenlage:
Im Vergleich zu den letzten Tagen etwas geringere Waldbrandgefahr durch höhere Luftfeuchtigkeit und vor allem im Süden Regen. Mäßige Waldbrandgefahr weiterhin im Osten.
# Details zur Gefahrenlage:
Die Hitzewelle im Osten neigt sich seinem Ende zu. Morgen, am 06.09.2024, ist im Süden und Südosten Österreichs Regen wahrscheinlich, ergiebig wird er aber nur regional ausfallen. Dennoch genügt die feuchte Witterung für eine Reduzierung der Waldbrandgefahr. Vielerorts wird die Sonne zumindest zeitweise von Wolken verdeckt, das Temperaturniveau bleibt um oder unter 25°C. Am Samstag, 07.09.2024, fällt kaum noch Regen und es wird wieder sonniger, im Osten und Norden bleibt es windig, im Nordosten nimmt die Luftfeuchtigkeit zu. Die Temperaturen erreichen lokal wieder 30°C.
Eine Waldbrandgefahr der Gefährdungsstufe 3 (mäßig) ist vom Weinviertel bis ins südliche Wiener Becken und im Nordburgenland zu finden, wo überwiegend kein Niederschlag fällt, die höchsten Windgeschwindigkeiten auftreten und das Temperaturniveau spätsommerlich bleibt. Die Flurbrandgefahr bleibt in dieser Region hoch.
In Westösterreich sowie im Bereich der Alpen sorgen immer wieder Schauer und Gewitter für eine Befeuchtung der Vegetation. Hier besteht eine sehr geringe Waldbrandgefahr. Am ehesten sind kleinflächige Entstehungsbrände durch Blitzschläge möglich.
# Ausblick:
Am Wochenende Zwischenhocheinfluss, danach stellt sich die Wetterlage nachhaltig um und es wird überall kühler und feuchter. Wie ergiebig die Niederschläge in Ostösterreich ausfallen, lässt sich noch nicht abschätzen, die Waldbrandgefahr sollte aber auch hier zurückgehen.
WICHTIGE HINWEISE:
Die Abschätzung zur Waldbrandgefahr beurteilt die kumulative Waldbrandgefahr, also die Kombination aus Entstehungsgefahr, Ausbreitungsgefahr und erwarteter Brandintensität. Dazu muss nicht nur die kurzfristige Wetterentwicklung berücksichtigt werden, sondern auch die der letzten Monate. Daneben bedarf es Einschätzungen zur Vegetation und ihres Zustandes, der Beachtung von Windgeschwindigkeiten sowie der Topografie. Auch die Auslösefaktoren werden indirekt berücksichtigt, etwa in Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit von Gewittern. Die jeweilige Einschätzung der Waldbrandgefährdung gilt nur für den angegebenen Zeitraum.