Sachstandsbericht Klimawandel: Mehr Extremereignisse
Die Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen wie Hitze, Dürre oder Starkregen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen und wird sich mit fortschreitendem Klimawandel weiter verstärken. Die Temperatur in Österreich ist seit 1900 um rund 3,1 °C gestiegen – mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. In alpinen Tälern nehmen Überschwemmungen und Muren zu, die Waldbrandgefahr wird aufgrund von Hitzewellen und sich verändernden Niederschlagsmuster steigen. Vorsorgender Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen sind dabei auf lange Sicht deutlich kostengünstiger als die Bewältigung der Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden.
Wichtige Handlungsfelder wie Raumordnung oder Katastrophenrisikomanagement müssen oft in komplexen Abstimmungsprozessen gemeinsam mit klimapolitischen Maßnahmen umgesetzt werden um die von der Gesellschaft erwarteten Ökosystemleistungen langfristig zu erbringen. Dabei können die rechtlichen Grundlagen und die vorhandenen Rahmenbedingungen bei der Umsetzung von Maßnahmen durch Institutionen, Landnutzer:innen und der Gesellschaft die Koordination erschweren und die Umsetzung verlangsamen. Anpassungsstrategien müssen daher immer räumlich differenziert und sektorenübergreifend gedacht werden. Vorausschauende Planung ist entscheidend, um die Resilienz betroffener Regionen zu stärken und künftige Schäden zu begrenzen.
Der neue „Zweite Österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2)“ ist kürzlich erschienen um den aktuellen Stand der Klimaforschung darzustellen. Auf rund 800 Seiten bündeln über 200 Forschende aus mehr als 50 Institutionen den aktuellen Wissenstand, der Bericht ist damit auch ein unverzichtbares Werkzeug für Entscheidungsträger:innen, Wissenschafter:innen und die Öffentlichkeit – um die Herausforderungen des Klimawandels in Österreich besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln.
Im Bericht werden u.a. die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Ökosystemen und den Leistungen, die sie für die menschliche Gesellschaft, einschließlich der menschlichen Gesundheit, erbringen, analysiert. Diese Ökosystemleistungen sind eng mit der Landnutzung verknüpft. Da Land in vielen Fällen eine endliche Ressource ist, geht es bei der Landnutzung oft um eine Mehrfachnutzung oder eine Flächenkonkurrenz, die bei der Waldbewirtschaftung im Gebirgsraum oft unerlässlich ist, um den vielfältigen Anforderungen der Gesellschaft und der Landeigentümer:innen gerecht zu werden. Landnutzungen können sich dabei in Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel und dessen Abschwächung entweder positiv oder negativ auswirken, je nachdem ob sie mehr oder weniger an Treibhausgasemissionen verursachen und die Kohlenstoffvorräte oder die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen gegenüber dem Klimawandel verändern.
Mehr Details zu den Auswirkungen unterschiedlicher Landutzungen auf die Erbringung von Ökosystemleistungen und die Rolle von Extremereignissen finden sich dazu im Kapitel 2: https://aar2.ccca.ac.at/chapters/2#chapter-2-climate-change-land-use-ecosystem-services-and-health
Hier finden sich die wichtigsten Kernaussagen des Sachstandsberichts AAR2: https://www.klimafonds.gv.at/wp-content/uploads/2025/06/Kernaussagen_AAR2.pdf
Hier geht es direkt zum Download der Vollversion des Sachstandsberichts AAR2: https://files.ece.iiasa.ac.at/aar2/AAR2_Full_Report.pdf