Waldbrandserie durch Hitzewelle Ende April
Vor wenigen Tagen sorgte eine ausgeprägte Hitzewelle für zahlreiche neue Temperaturrekorde in Österreich. Mit 32,0°C in Waidhofen an der Ybbs wurde das bisherige Österreich-Maximum für April von 31,0°C aus dem Jahr 1968 deutlich überschritten. Möglich gemacht hat dies folgende Wetterlage:
Karten-Quelle: Wetterzentrale Deutschland
Die Europa-Karte zeigt die Temperaturverteilung und das Geopotenzial (potenzielle Energie der Luft) der 850-Hektopascal Druckfläche (entspricht einer Seehöhe von etwa 1500m) für den 28. April 2012, 12:00h UTC (14:00h mitteleuropäische Sommerzeit). Zu erkennen ist ein ausgeprägter und weit nach Süden vorstoßender Trog (Zone tieferen Luftdrucks) über dem Ostatlantik bis hinunter nach Spanien und Portugal. Dadurch werden heiße und trockene Luftmassen aus Nordafrika angezapft und über das westliche Mittelmeer und Mitteleuropa bis nach Polen transportiert. Im Nordalpenbereich findet man in 850hpa eine Temperatur von etwa 17°C; durch den markanten Föhn sind Temperaturen jenseits der 30°C‑Marke sehr wahrscheinlich – und traten in der Folge auch auf.
Ein Bericht über die Rekordhitze samt Temperaturmaxima, zusammengestellt von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik:
> Hitzerekorde und Föhnsturm in Österreich
Die trockene Hitze in Verbindung mit dem teils stürmischen Föhn führte zu einer größeren Anzahl von Waldbränden. Nach dem aktuellen (05. Mai) Recherchestand gab es vom 28. April bis 02. Mai 2012 österreichweit 26 Waldbrände, allein 13 Feuer waren es am Sonntag, 29. April. An diesem Tag wurde auch das flächengrößte Brandereignis registriert: 30 Hektar waren in der Gemeinde Gußwerk, Steiermark, betroffen. Hiermit dürfte es sich um das größte Waldbrandereignis in Österreich seit 2006 handeln. Details zu diesem Ereignis folgen demnächst.