Frühjahrsrückblick 2019
Das Frühjahr 2019 in Österreich war zweigeteilt: Auf die überdurchschnittlich warmen und stellenweise sehr trockenen Monate März und April folgte ein überaus kühler, sonnenarmer und feuchter Mai.
Dies spiegelt sich auch in der Waldbrandstatistik wider. Die meisten Waldbrände wurden im April verzeichnet (32), gefolgt von März (22). Im Mai gab es hingegen nur drei unkontrollierte Feuer, bei denen Wald (mit) betroffen war. Zum Vergleich: Selbst im Februar dieses Jahres gab es mit sieben dokumentierten Ereignissen mehr Waldbrände.
Trotz der teils erheblichen Trockenheit im Norden Österreichs, traten im März und April keine Großbrände auf. Mögliche Gründe hierfür sind der verbreitet feuchte Winter sowie die fehlenden kräftigen Föhnereignisse, die im Frühjahr oft dazu beitragen, dass sich Feuer rasch auf der ausgetrockneten Gras- und Streuschicht des Vorjahres ausbreiten. Daneben muss die hohe Effizienz der österreichischen Feuerwehren berücksichtigt werden, die viele Brände noch in der Entstehungsphase unter Kontrolle bringen können.
Von Anfang Januar bis Ende Mai ereigneten sich die meisten Waldbrände in der Steiermark (17), gefolgt von Niederösterreich (16) und Kärnten (14). Bereits am 27. Februar gab es bei Ferlach in Kärnten einen Waldbrand, der rund 1,5 Hektar Fläche erfasste. Der größte Frühjahrsbrand ereignete sich am 24. April bei Hainfeld in Niederösterreich, als möglicherweise durch Unachtsamkeit ein Feuer auf einer Schlagfläche mit Strauch-Unterwuchs ausbrach. Angetrieben durch kräftigen Wind breiteten sich die Flammen ebenfalls auf rund 1,5 Hektar aus und erfassten dabei auch einen Mischwald und einen Kiefernbestand. Vollbrände bzw. Kronenfeuer traten dieses Jahr bislang nicht auf, bei den meisten Bränden handelte es sich um Bodenfeuer geringer Intensität.
Im Mai sorgten mehrere Kaltlufteinbrüche und eine überwiegend feuchte Witterung dafür, dass keine relevanten Waldbrände auftraten. In Summe kann das vergangene Frühjahr sowohl hinsichtlich der Anzahl an Waldbränden als auch bezogen auf die Gesamtbrandfläche als unterdurchschnittlich bezeichnet werden.
Rückschlüsse auf den Sommer lassen sich damit aber nicht ziehen. So gab es etwa 2013 ein außergewöhnlich brandschwaches Frühjahr. Durch extreme Hitze und Trockenheit folgte von Ende Juli bis Mitte August die intensivste Brandperiode der vergangenen 25 Jahre in Österreich.