Großbrand Gran Canaria
Während die Waldbrandgefahr in Österreich weiterhin überwiegend gering ist, sieht es in Südeuropa anders aus. Speziell rund um das Mittelmeer herrscht hohe Feuergefahr.
Besonders prekär ist die Situation derzeit auf den Kanarischen Inseln. Nach wochenlanger Trockenheit in Verbindung mit Hitze und starkem Wind ist bereits vor zehn Tagen auf Gran Canaria ein großflächiger Waldbrand ausgebrochen. Aktuell wütet ein noch massiveres Feuer, das inzwischen eine Fläche von rund 6.000 Hektar erfasst hat. Durch die meterhohen Flammen, die hohe Hitzeentwicklung und Funkenflug, der zu gefährlichen Sekundärbränden führen kann, ist ein Bekämpfen des Brandes nur schwer möglich.
> Bericht zum Waldbrand auf Gran Canaria, Spanien, auf orf.at
Foto: Kanarische Kiefern treiben nach einem Kronenfeuer neu aus | © 2015 Mortimer M. Müller
In einigen Medienberichten finden sich Aussagen, die eine „Vernichtung des Waldbestandes“ vermuten lassen. Das stimmt so jedoch nicht. Tatsächlich ist die Hauptbaumart der Kanaren, die Kanarische Kiefer, gut an das Leben mit Waldbränden angepasst – ein Resultat der wiederkehrenden vulkanisch ausgelösten Feuer in den letzten Jahrmillionen. Im Gegensatz zu mitteleuropäischen Kiefernarten treibt sie nach Vollbränden bzw. Kronenfeuern neu aus; und erinnert dabei etwas an eine Klobürste.
Auch wenn Waldbrände auf manche Tier- und Pflanzenarten verheerende Auswirkungen haben können, folgt auch nach intensiven Feuern meist eine rasche Regeneration der Natur. Nicht selten zeigt sich einige Jahre nach dem Ereignis sogar eine höhere Biodiversität als vor dem Brand.
Den gravierendsten Einfluss haben Waldbrände auf die menschliche Bevölkerung: Sei es durch die Vernichtung von Gebäuden, Infrastruktur oder die Gefährdung von Leib und Leben.