Großbrand Bad Eisenkappel
Gestern gegen 16:00 brach auf einem Hang im Bereich Leppen in der Gemeinde Eisenkappel-Vellach möglicherweise im Zuge von Arbeiten auf einer Schlägerungsfläche ein Waldbrand aus, der sich durch den kräftigen Föhnwind rasch ausbreitete. Bis zum Abend konnte das Feuer nicht unter Kontrolle gebracht werden. Mehrere Anrainer mussten aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Die Gesamtbrandfläche lässt sich mit rund einundzwanzig Hektar beziffern, davon etwa ein Drittel Kahlschlagfläche und der Rest Mischhochwald. Heute wird mit Unterstützung von sechs Helikoptern und rund 300 Einsatzkräften weitergelöscht. Ein „Brandaus“ ist nicht vor morgen zu erwarten.
> Bericht zum Waldbrand bei Bad Eisenkappel auf kaernten.orf.at
Dieser großflächige Waldbrand ist aufgetreten, obwohl in weiten Teilen Kärntens eine geringe Waldbrandgefahr herrscht und es in dem betroffenen Gebiet in den vergangenen zehn Tagen immer wieder Niederschläge gegeben hat. Das Problem ist vor allem die Lage des Brandherdes: Bei südseitigen Offenflächen können wenige warme und sonnige Tage für eine Entzündung ausreichen. In Verbindung mit Wind – und der langfristig gesehen noch immer vorhandenen Trockenheit – ist eine rasche Brandausbreitung möglich.
Primär hat es sich bei dem Brand in Leppen um ein Bodenfeuer gehandelt. Die auf der Fläche gesetzten Jungpflanzen sind zum Großteil verbrannt. Auch wenn nur vereinzelt Kronenfeuer aufgetreten ist – anders als beim zweiten Großbrand dieses Jahr im südlichen Niederösterreich – dürfte auch der alte, bestehende Waldbestand schwer geschädigt worden sein. Im Gegensatz zu manchen Baumarten in Ländern mit hoher Waldbrandfrequenz, sind heimische Arten wie die Fichte oder Rotbuche schlecht an Waldbrände angepasst. Selbst Bodenfeuer wie in Leppen können ihre Überlebenschancen erheblich reduzieren. Zudem war durch die Schadholzaufarbeitung des vorangegangenen Sturmereignisses einiges an Totholz auf der Fläche vorhanden, was die Intensität des Feuers erhöht haben dürfte.