Frühjahrsrückblick 2021
Das abgelaufene Frühjahr lässt sich klimatisch folgendermaßen charakterisieren: kalt, sonnenarm, anfangs trocken, am Ende feucht. Diese Kombination führte zu einer durchschnittlichen Frühjahrsbrandsaison.
Obwohl März und April österreichweit sehr trocken verlaufen sind, waren sie gleichzeitig unterdurchschnittlich temperiert, der April sogar der kälteste seit 25 Jahren. Darauf folgte ein ebenfalls deutlich zu kalter und zudem feuchter Mai. Zusammen mit weniger Sonnenschein als im Schnitt ergab sich daraus nicht nur der kälteste Frühling seit 34 Jahren, sondern auch ein nur durchschnittliches Waldbrandgeschehen: Österreichweit wurden von März bis Mai 63 Waldbrände dokumentiert mit einer Gesamtbrandfläche von 16 Hektar. Im Mittel der letzten 20 Jahre muss im gleichen Zeitraum mit einer Brandfläche von 29 Hektar und etwa 65 Waldbränden gerechnet werden.
Im Gegensatz dazu wies das Frühjahr 2020 die meisten Waldbrände (aktueller Stand: 177) seit Beginn der Waldbrand-Dokumentation am Institut für Waldbau der BOKU Wien auf. Das letzte deutlich brandschwächere Frühjahr war 2013 mit lediglich neun Waldbränden. Der bislang flächengrößte Waldbrand des Jahres 2021 wurde am 28. März bei Halbenrain in der Südsteiermark mit einer Brandfläche von vier Hektar registriert. In Summe handelte es sich bei den meisten Waldbränden dieses Frühjahr um Entstehungs- und Kleinbrände.
Mittelfristig wird es zwar allmählich wärmer, gleichzeitig bleibt es unbeständig, auch eine Hitzewelle ist nicht in Sicht. Aufgrund dieser Entwicklung und der letzten nassen Wochen ist eine überdurchschnittlich intensive Sommerbrandsaison unwahrscheinlich. Die Waldbrandgefahr in Österreich ist momentan meist sehr gering.