Neue Waldbrandprojekte
Die Thematik Waldbrand gewinnt durch die letzten Großbrände auch in Österreich an Brisanz. Zukünftige Klimaszenarien lassen vermuten, dass die Gefahr von Extrembränden steigt, welche eine Gefahr für Siedlungen und Infrastrukturen darstellen. Mehrere neue Waldbrandprojekte wurden am Institut für Waldbau der BOKU Wien gestartet und nehmen sich dieser Problematik an.
Waldbrandfläche Saubersdorf / Niederösterreich, April 2020 | © Mortimer M. Müller
Möchte man das Auftreten und die Gefahr von Waldbränden korrekt beschreiben und abschätzen, bedarf es neben einer umfassenden Waldbrand-Dokumentation der Analyse sämtlicher Teilaspekte der Waldbrandgefahr: Entstehungsgefahr, Ausbreitungsgefahr und Brandintensität. Im Zusammenspiel dieser drei Faktoren können Extrembrände antizipiert und geeignete Maßnahmen des Waldbrandmanagements entwickelt werden.
Im Frühjahr 2022 starteten mehrere durch den österreichischen Waldfonds, Maßnahme 6 Waldbrandprävention, geförderte Projekte unter Leitung des Instituts für Waldbau, BOKU Wien. Im Rahmen von IGNITE soll die Abschätzung der Entstehungsgefahr von Waldbränden in Österreich verbessert werden. EMERGE zielt auf eine Optimierung des Wissensstandes zur Brandausbreitung und Brandintensität ab. FIREDATA soll die Dokumentation von Waldbränden in Österreich verbessern und die Einrichtung von Fallstudien sicherstellen.
Projektpartner sind die Institute für Meteorologie und Klimatologie sowie Geomatik an der BOKU Wien, das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), die TU Wien, das Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV), das NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrum (NÖFSZ), die TU Graz, die Montanuniversität Leoben sowie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
Sämtliche Waldbrandprojekte laufen über 36 Monate und sollen bis 2025 abgeschlossen sein.