Sommerrückblick 2022
Obwohl der Sommer 2022 verhältnismäßig trocken und überdurchschnittlich warm verlaufen ist, ist eine intensive Waldbrandsaison ausgeblieben. Bis auf einen Großbrand wurden nur Entstehungs- und Kleinbrände verzeichnet.
Von Juni bis August blieb die Durchschnittstemperatur in Österreich über dem langjährigen Mittel. Gleichzeitig sind die Niederschläge unterdurchschnittlich ausgefallen. Dennoch ereigneten sich mit Stand heute nur 81 Waldbrände – das entspricht ungefähr einer durchschnittlichen Sommerbrandsaison.
72 Hektar sind diesen Sommer von Waldbränden erfasst worden. Davon entfallen jedoch mehr als 70 Hektar auf den Großbrand am TÜPL Großmittel in Niederösterreich, wobei hier rund 50 Hektar Wald und der Rest Flur betroffen waren. Alle anderen Sommerbrände zusammen (viele davon durch Blitzschläge ausgelöst und auf den Ausbruchsort beschränkt) haben nur ungefähr einen Hektar Waldboden geschädigt. Dabei gab es die meisten Waldbrände (22) in Kärnten, gefolgt von der Steiermark, Tirol und Niederösterreich.
Weshalb keine intensive Sommerbrandsaison aufgetreten ist, könnte an den fehlenden längeren Trockenperioden in den waldreichen Gebieten Österreichs gelegen haben. So gab es im Alpenbereich immer wieder Schauer und teils heftige Gewitter, die den Waldboden und Bestand feucht gehalten haben. Auch die Hitzewellen waren dieses Jahr – anders als in anderen Teilen Europas – nicht besonders intensiv/lang anhaltend. Daneben könnten die rege Post-Corona-Reisetätigkeit zu weniger Freizeitsuchenden in den Wäldern geführt haben. Auch die Appelle von Behörden und Feuerwehren haben möglicherweise Fehlverhalten im Wald (weggeworfene Zigaretten, Lagerfeuer) verhindern können.
Durch die ergiebigen Niederschläge der letzten Tage und Wochen ist die Waldbrandgefahr in ganz Österreich sehr gering. Im Flach- und Hügelland wird sich dieses Jahr daran auch nichts mehr ändern. Nur in mittleren und höheren Lagen ist bei einer mehrwöchigen Hochdrucklage im Spätherbst in Verbindung mit Föhn eine relevante Waldbrandgefahr möglich.