Jahresrückblick 2016 | Waldbrandinterviews AFFRI 2
Das Waldbrandjahr 2016 ist im Vergleich zu den letzten Jahren eher unspektakulär verlaufen. Durch die besonders im Sommerhalbjahr fehlenden Trockenperioden und Hitzewellen fiel der Sommer brandschwach aus (20 Waldbrände von Juni bis August). Aber auch in den gewöhnlich brandstärksten Monaten März und April gab es eine unterdurchschnittliche Anzahl an Feuern in Waldgebieten (57). Dafür traten durch die Trockenheit Ende des Jahres ungewöhnlich viele Waldbrände im Dezember und zu Silvester auf (14). In Summe wurden vergangenes Jahr 142 Waldbrände registriert, das ist rund die Hälfte verglichen zum Rekordjahr 2015.
Die meisten Waldbrände wurden diesmal in der Steiermark verzeichnet (37). Niederösterreich und Tirol kamen auf je 27 Feuer, in Kärnten waren es 22. Am wenigsten Waldbrände gab es in Vorarlberg (2) und Wien (1). Das flächengrößte Brandereignis trat bereits am 22. Februar im Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich, auf. Rund zwei Hektar Waldboden gingen hier in Flammen auf. Einige Brände mit rund einem Hektar wurden ebenfalls registriert. Der letzte Großbrand (knapp 1,5 Hektar) ereignete sich am Silvestertag in Finkenberg, Tirol. Daneben war die überwiegende Zahl der Feuer im abgelaufenen Jahr Klein- und Kleinstbrände, die kaum Schäden angerichtet haben.
Im Rahmen der vor einigen Monaten gestarteten Bund-Länder-Kooperation AFFRI 2 (Austrian Forest Fire Research Initiative II – Österreichische Waldbrandinitiative II) wurden Ende des Jahres Interviews auf Bezirksebene mit Vertretern der Forstbehörde und Feuerwehren durchgeführt. Dabei ging es unter anderem um eine erste Erhebung zum Stand der Waldbranddokumentation und der Ausgabe von Waldbrandwarnungen/-verordnungen in den einzelnen Bezirken/Bundesländern. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in das geplante Waldbrandgefahrenmodell für Österreich einfließen und die Waldbranddokumentation in Österreich verbessern.