Leichte Entspannung bei Brandgefahr
In den vergangenen 24 Stunden sind das erste Mal seit Wochen flächendeckende Niederschläge aufgetreten. Ergiebig waren sie aber nicht überall. Regenmengen von weniger als 5mm in 24h (bzw. 5 Liter/m²) sind kaum pflanzenwirksam, das heißt, sie führen zu keiner nachhaltigen Reduzierung der vorhandenen Trockenheit und lassen die Wald- und Flurbrandgefahr kaum sinken. Diese Niederschlagssumme wurde im oberen Inntal, in Osttirol, Oberkärnten, der Mur-Mürz-Furche, dem Nord- und Mittelburgenland, in vielen Teilen Niederösterreichs sowie im Mühl- und Innviertel nicht erreicht. Hier kann von einer nahezu unveränderten Brandgefahr ausgegangen werden. 5–10mm Niederschlag in 24h verringern im Freiland die Feuergefahr für einige Tage. Im Waldbestand reicht diese Summe aber durch den verstärkten Interzeptionsverlust (Verdunstung an der Oberfläche der Pflanzen, z. B. an Blättern und Nadeln) meist nicht aus, um einen nachhaltigen Effekt auf den Feuchtigkeitshaushalt zu haben. Erst ab etwa 10mm Regen wirkt sich der Niederschlag überall auf Pflanzen und tiefere Bodenhorizonte aus.
Verbreitet 10–20mm Niederschlag gab es im nördlichen Tirol, in einigen Gebieten Salzburgs, dem südlichen Oberösterreich, im Klagenfurter Becken, der Südoststeiermark, der Obersteiermark sowie im Mostviertel. Hier ist die Waldbrandgefahr gering. Allerdings währt die Trockenheit in Österreich (speziell in der Südoststeiermark) bereits Monate. Daher genügen einige trockene, warme und sonnige Tage, um die Brandgefahr wieder zu erhöhen. Zu beachten ist, dass im Flach- und teilweise bereits im Hügelland der Vegetationsaustrieb in vollem Gang ist. Abseits von nadelwalddominierten Beständen mit fehlender Kraut-/Strauchschicht sinkt dort naturgemäß auch ohne Niederschlag die Feuergefahr, wie HIER nachzulesen ist.
In den kommenden Tagen wird es wieder ausgesprochen warm, allerdings auch unbeständig. Regenschauer und Gewitter werden bis zum Ende der Woche häufiger und können ebenso in den bislang trockenen Gebieten auftreten. Mittelfristig dürfte es wechselhaft weitergehen. Eine verbreitet hohe Waldbrandgefahr, so wie in den vergangenen zwei Wochen, ist damit aus heutiger Sicht unwahrscheinlich.