Rascher Anstieg der Waldbrandgefahr
Trotz der vergangenen kühlen und feuchten Woche, steigt die Waldbrandgefahr in Österreich markant an. Ursache hierfür ist die massive Hitzewelle, die in den kommenden Tagen vielerorts Temperaturen über 35°C bringen wird. Bei solch hohen Werten kann die Evapotranspiration (Verdunstungsrate) mehr als 5mm pro Tag und Quadratmeter ausmachen, die bodennahe Vegetation trocknet rasch aus. Selbst in den zuletzt feuchten Gebieten können zwei, drei Tage Hitze ausreichen, dass es trocken genug für die Entstehung eines Waldbrandes ist. Dazu benötigt es naturgemäß eine Zündquelle – in Österreich sind in 85% der Fälle Menschen direkt oder indirekt für Waldbrände verantwortlich. Der Rest entfällt auf Blitzschläge, die im Sommer fast die Hälfte aller Brände entzünden können. Ein Mythos ist hingegen die oft genannte Brandentstehung durch Flaschen oder Glasscherben, siehe HIER.
BRANDENTSTEHUNG VS. GROSSBRAND
Eine rasche Brandentstehung bedeutet aber noch keinen verheerenden Großbrand. Auch wenn in den kommenden Tagen in ganz Österreich Waldbrände entstehen können, ist die kumulierte Waldbrandgefahr (zusammengesetzt aus dem Potenzial der Brandenstehung, Brandintensität und Brandausbreitung) meist nur leicht erhöht oder mäßig. Für eine hohe Feuerintensität und rasche Ausbreitung benötigt es eine längere Trockenperiode und starken Wind.
Diese Kriterien werden in den nächsten Tagen am ehesten im Nordosten sowie ganz im Süden erfüllt. Vom Mühlviertel über den Südosten Oberösterreichs, weite Teile Niederösterreichs, dem Burgenland, bis hin zu den südlichen Regionen der Steiermark sowie Unterkärnten ist es nach wie vor zu trocken. Zum Wochenende hin muss man stellenweise mit einer hohen Waldbrandgefahr rechnen (HIER zur Bedeutung der Gefährdungsstufen). Besonders in Verbindung mit kräftigem Wind können sich potenzielle Feuer rasch ausbreiten. Rauchen im Wald und Feuer in Waldnähe sind daher zu vermeiden. Relevante Niederschläge dürften in den genannten Regionen nicht vor Sonntagabend fallen.
BRANDGEFÄHRLICHES SÜDEUROPA
Deutlich dramatischer ist die Waldbrandgefahr weiterhin im südlichen Europa, etwa in Portugal, Spanien, Italien oder Griechenland. Angesichts der Häufung verheerender Waldbrände hat das EFI (European Forest Institute) ein Informationsvideo herausgebracht, das die Schlüsselfaktoren für die Zunahme massiver Waldbrände anführt und nachhaltige Lösungsansätze für deren Vermeidung vorstellt. HIER geht es zum Video auf Youtube – oder direkt: