Waldbrand-Workshop Salzburg
Vergangenen Dienstag fand in Salzburg der zweite Waldbrand-Workshop im Rahmen des Projektes AFFRI 2 (Austrian Forest Fire Research Inititative) statt. Die Veranstaltung wurde vom Institut für Waldbau, Universität für Bodenkultur Wien, gemeinsam mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik organisiert. Vertreter von Forstbehörden, Feuerwehren und Landeswarnzentralen aus sechs Bundesländern trafen sich zu einem Austausch, Diskussionsrunden und für die Klärung drängender Fragen aus dem Bereich der Waldbrandwarnung und Waldbranddokumentation.
Der Workshop wurde von Leopold Winter, Landesfeuerwehrkommandant von Salzburg, eröffnet. Danach folgten einführende Worte durch Prof. Dr. Harald Vacik vom Institut für Waldbau (BOKU) und Mag. Klaus Stadlbacher, Leiter der Fachabteilung Wettervorhersage an der ZAMG. Einen Überblick über das Waldbrandgeschehen in Österreich sowie die vergangenen und derzeitigen Forschungsaktivitäten gaben Harald Vacik und DI Mortimer M. Müller. Müller stellte zudem die Ergebnisse der Umfragen vor, die vergangenes Jahr auf Bezirks- und Länderebene stattgefunden haben. Klaus Stadlbacher gab Einblicke in den Ablauf und die momentanen Probleme der Waldbrandwarnkarte der ZAMG. Anschließend folgte ein Vortrag von Mag. Falk Böttcher, Agrarmeteorologe und Waldbrandexperte des Deutschen Wetterdienstes DWD, über das Warn- und Dokumentationswesen in Deutschland.
Nach dem Mittagessen gab Mag. Alexander Radlherr (ZAMG Tirol) einen Überblick zum Großeinsatz beim Waldbrand in Absam 2014. DI Alois Simon (Land Tirol, Abteilung Forstplanung) präsentierte die getroffenen Maßnahmen nach dem Großfeuer in Absam sowie die Forschungsergebnisse des laufenden Monitorings auf der Brandfläche. DI Harald Oblasser (Land Tirol, Abteilung Waldschutz) folgte mit einer Vorstellung des derzeitigen Vorgehens bei Waldbrandverordnungen im Land Tirol. Daneben stellte er das gemeinsam mit der BOKU initiierte Pilotprojekt „Waldbrandgefährdungskarte für alpine Wälder am Beispiel Bezirk Lienz“ vor. Zuletzt folgten intensive Gruppenarbeiten, bei denen Fragen und derzeitige Probleme bei den Waldbrandverordnungen/-warnungen, der Einsatzplanung und bei der Dokumentation von Waldbränden bearbeitet wurden.
Wie erwartet gab es unterschiedliche Antworten und Vorschläge, auch im Vergleich zu den Ergebnissen des ersten Waldbrand-Workshops am 20. März in Wien. Im Rahmen einer Synthese bzw. eines Positionspapiers werden die Veranstalter versuchen, die unterschiedlichen Standpunkte für eine gemeinsame Linie als Empfehlungen zusammenfassen.
Mittelfristiges Ziel ist die Verbesserung der Waldbrandwarnungen in Österreich, eine Vernetzung aller bei der Vorbeugung, Bekämpfung und Nachbehandlung von Waldbränden betroffenen Interessensträger sowie eine umfassende und zentrale Dokumentation von Waldbränden in Österreich.