Mehrere Waldbrände an einem Tag | Höhepunkt erreicht?
Der heutige 24. Juli brachte zumindest vier Waldbrände in Österreich. An keinem anderen Tag in diesem Jahr traten bisher mehr Waldbrände auf. In der Gemeinde Paternion (Kärnten) brannten aus unbekannter Ursache etwa 40 Quadratmeter Waldboden. Auf der Görtschacher Alm, Gemeinde St. Stefan/Gail (Kärnten), entdeckte ein Wanderer einen brennenden Baum, der vermutlich durch Blitzschlag entzündet worden war. In Ehrwald (Tirol) brannte neben einem Heustadel der Waldboden. Auch hier handelte es sich um einen Kleinbrand. Schlussendlich entzündeten sich in Arzl im Pitztal (Tirol) aus unbekannter Ursache Gras und Unterwuchs auf rund 300 Quadratmeter.
Der größte Waldbrand in den letzten Tagen ereignete sich jedoch am 22. Juli auf der Dellacher Alm im Bezirk Hermagor (Kärnten): Schwendarbeiten gerieten außer Kontrolle und entzündeten eine Kahlschlagfläche sowie den angrenzende Hochwald. Acht Feuerwehren, 120 Einsatzkräfte sowie ein Helikopter bekämpften die Flammen, die sich auf einen knappen halben Hektar ausgebreitet hatten.
> Bericht der FF Hermagor zum Waldbrand am 22. Juli auf der Dellacher Alm (Ktn)
Aktuell sind inneralpin sowie an der Alpennordseite einige Regenschauer und Gewitter aktiv. Auch in den kommenden Nachtstunden sowie am morgigen Donnerstag dürfte es durch die feuchtlabile Schichtung von Salzburg ostwärts zu schauerartigen Niederschlägen kommen. Unklar ist noch, wie ergiebig der Regen ausfällt und welche Regionen davon profitieren können. Voraussichtlich dürfte es aber auch in vielen Gebieten des Ostens den einen oder anderen Millimeter Niederschlag geben. Sollten die Prognosen recht behalten, würde sich die Waldbrandgefahr nördlich der Alpen sowie im Osten ein wenig entspannen. Zwar sind die Regensummen für eine nachhaltige Reduktion der Waldbrandgefahr zu gering, doch sollte die Anfeuchtung der Wald-Streuschicht die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Bränden herabsetzen.
Kritischer könnte es aus heutiger Sicht in Teilen des Südens und Südostens werden: Hier werden morgen und auch mit der erwarteten Kaltfront am Montag kaum Niederschläge berechnet. Sollte sich danach, wie derzeit modelliert, erneut eine sehr warme Südwestströmung einstellen, besteht in diesen Gebieten das Potenzial für eine außergewöhnlich hohe oder sogar extreme Gefährdung durch Waldbrand. Anfang kommender Woche wird die Entwicklung besser abzuschätzen sein.